GESCHICHTE - Die Restaurierung der Düwelsteene


1932 wurde das Megalithgrab nach archäologischen Ausgrabungsarbeiten "restauriert". Durch diese Rekonstruktionsarbeiten wurde das Megalithgrab nach damaligem Verständnis wiederhergestellt. Auch wenn August Stieren die von ihm ausgegrabenen Großsteingräber gelegentlich rekonstruierte, so geschah dies doch zumeist, um die Strukturen zu erhalten und als didaktische Denkmäler zu nutzen. Mit dem Vorhandensein der Briefe über die Erhaltung der Düwelsteene macht es auch durchaus Sinn, dass die Rekonstruktion auf Wunsch des Heimatschutzes von Heiden erfolgte.


Die Versetzung von Originalsteinen und ein solch massiver Eingriff in das Bodendenkmal wird heute nicht mehr durchgeführt. Die Rekonstruktion von 1932 ist nicht nur wegen der Veränderung der Grabstruktur problematisch, sondern auch wegen des Fehlens von Dokumentations- und Messdaten des Megalithgrabes vor der Rekonstruktion.

In Deutschland waren Megalithgräber mindestens seit dem frühen 19. Jahrhundert ebenso wie in den Niederlanden im Fokus der archäologischen Forschung, und ihre Restaurierungen erfolgten meistens ab den 1920er bis in die 1960er Jahre. Ein Vergleich der unterschiedlichen Restaurierungen dieser Megalithbauten in den verschiedenen Bundesländern zeigt, dass die Restaurierung von Megalithgräbern davon abhängt, wer für die archäologischen Ausgrabungen und die Denkmalpflege zuständig ist. Während in Niedersachsen nur wenige Megalithgräber restauriert wurden, obwohl das Bundesland eine hohe Anzahl solcher Gräber aufweist, ist das umgekehrte Bild in Mecklenburg-Vorpommern zu beobachten, wo Ewald Schuldt, Direktor des Museums für Ur- und Frühgeschichte in Schwerin, von 1964 bis 1970 rund 106 Megalithgräber ausgrub und viele von ihnen restaurierte (Schuldt 1972: 8). Alle seine Ausgrabungen sind sehr detailliert dokumentiert, und die Restaurierungen konzentrierten sich oft darauf, umgestürzte Megalithen wieder aufzurichten (Schuldt 1972: 246). 

restoration of the Düwelsteene

Restaurierung der Düwelsteene, Blick nach Westen (Bild: LWL-Altertumskommission für Westfalen)


In Westfalen war August Stieren in den 1920er und 1930er Jahren als Leiter der Bodendenkmalpflege und danach von 1930 bis 1969 als Präsident der Altertumskommission für Westfalen für die Ausgrabungen und Restaurierungen der Megalithgräber in der Region zuständig (Sicherl & Trier 2006: 36). Die wohl früheste Rekonstruktion eines Megalithgrabes in Westfalen ist das Megalithgrab Lengerich-Wechte, das 1928 von August Stieren rekonstruiert wurde. 

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Restaurierung der Düwelsteene, Blick nach Osten (Bild: LWL-Altertumskommission für Westfalen)


Die restaurierten Megalithgräber in Westfalen wurden teilweise vorher ausgegraben und in den 1920er und 1930er Jahren unter der Leitung von August Stieren rekonstruiert. Diese Restaurierungen erfolgten im Rahmen der Denkmalpflege, da viele dieser Gräber durch Landwirtschaft oder Sandabbau gefunden und teilweise zerstört worden waren (Stieren 1929: 30). Die Restaurierungen dieser Megalithgräber sollten nicht nur die Gräber erhalten, sondern auch Aufschluss über die verschiedenen Arten von Gräbern geben, die in der Region zu finden sind, z. B. Ganggräber und Galeriegräber. 


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Quellen und weiterführende Literatur: