FORSCHUNG - Hügel oder kein Hügel


Es gibt keine eindeutigen Quellen darüber, wie megalithische Ganggräber abgedeckt wurden. Ein Hügel, der das Grab vollständig bedeckt, eine Erd- oder Steinabdeckung bis zu den Decksteinen, die diese herausragen lassen, oder gar kein Hügel. Die äußere Begrenzung spricht zumindest für eine Art von Abdeckung, ebenso wie einige archäologische Funde von megalithischen Strukturen, bei denen die Hügelabdeckung noch sichtbar ist.


Auch wenn es keine Quellen für eine Hügelbedeckung der Düwelsteene gibt, ist es wahrscheinlich, dass das Grab bedeckt war, ähnlich wie bei den Großen Sloopsteenen und dem Megalithgrab von Rheine, das noch von einem Hügel bedeckt gefunden wurde. Mit diesen Vergleichen im Blick wurde die Rekonstruktion der Düwelsteene mit einem Hügel modelliert, der das Grab bedeckt. Während bei der ersten Rekonstruktion der Hügel das gesamte Megalithgrab bedeckte, reicht er bei den neueren Rekonstruktionen der Düwelsteene bis zu den Decksteinen, die noch oberhalb des Hügels sichtbar sind. Dies geht auf Funde aus Norddeutschland zurück, wo gut erhaltene, in einem Moor versunkene Megalithgräber gefunden wurden. Diese Gräber wiesen einen Hügel aus kleineren Steinen auf, der bis zu den Decksteinen reichte. Die aus dem Hügel herausragenden Decksteine würden die Gräber in der Landschaft hervorheben und die Bedeutung dieser Monumente unterstreichen. Letztendlich sind Rekonstruktionen wie diese aber nur Interpretationen, wie die Vergangenheit ausgesehen haben könnte.

Mit der Entscheidung, einen Hügel hinzuzufügen, mussten die Neigung und die Dimensionen des Hügels festgelegt werden. Auf dem idealisierten Plan der Düwelsteene von 1932 sind Steine eingezeichnet, die den äußeren Ring der Megalithen anzeigen könnten. Bei der Modellierung dieser Grenze stellte sich heraus, dass der Radius, den diese eingezeichneten Steine anzeigten, fast einen Kreis darstellte und zu weit von den Längsseiten des Megalithgrabes entfernt war. Die meisten der verglichenen megalithischen Strukturen hatten höchstens zwei Jochpaare, die den Eingang des Grabes bildeten. Bei dem Radius der äußeren Begrenzung, den der gezeichnete Plan zeigte, wäre der Eingang zur Düwelsteene außerordentlich lang gewesen. Die meisten Megalithbauten der Westgruppe in der Trichterbecherkultur hatten eine ovale Begrenzung, die an den längeren Teilen der Grabanlage eher flach war. Das Rekonstruktionsmodell des Hügels wurde verkleinert, um den verglichenen Megalithgräbern zu ähneln. 

Der Hügel des rekonstruierten Modells wurde unter Berücksichtigung des Schüttwinkels für Sand gebaut. Die Bodenbeschaffenheit des Gebietes, in dem die Düwelsteene gefunden werden, ist sehr sandig, so dass der Schüttwinkel für den Hügel mit 30° Grad festgelegt wurde. Mit diesen Definitionen wurde ein Hügel auf dem Megalithgrab modelliert, wobei die äußeren Megalithen und das Zwickelmauerwerk als Begrenzung des Hügels fungierten.