GESCHICHTE - Älteste Darstellung der Düwelsteene


Der älteste Beleg für Forschungen an der Düwelsteene ist die Dissertation Sepulcretum Westphalico-Minigardico-Gentile von Jodocus Hermann Nünning aus dem Jahr 1714. Ob er auch archäologische Ausgrabungen an der Megalithanlage durchgeführt hat, lässt sich nicht sagen, aber der Kupferstich in seinem Buch deutet darauf hin, dass solche Untersuchungen an archäologischen Anlagen stattgefunden haben.


In seiner Dissertation zeigte Nünning (1675 - 1753) einen Kupferstich, der das Megalithgrab in einer vereinfachten Darstellung zeigt, mit vier Decksteinen, acht Orthostaten (die die Decksteine stützen) und einem Kreis kleinerer Umfassungssteine, der das Bauwerk umgibt. Im Hintergrund des Drucks ist der Kirchturm der Kirche von Heiden zu erkennen. Im Vordergrund sind zwei Arbeiter zu sehen, die Urnen aus der Bronzezeit ausgraben (Schierhold und Stapel 2018: 6).

Düwelsteene by Nünning 1714

Die Düwelsteene im Hintergrund eines Kupferstichs aus der Dissertation "Sepulcretum Westphalico-Minigardico-Gentile" von Jodocus Hermann Nünning (1714), zu finden als Digitalisat in der Bayerischen Staatsbibliothek.


Nünning hat in seiner Dissertation auch Kupferstiche mit Zeichnungen von Keramikfunden abgebildet, die in die Trichterbecherkultur datieren, sowie einige Funde aus der Kupferzeit. Ob diese aus Ausgrabungen an den Düwelsteenen oder aus anderen Megalithgräbern stammen, lässt sich nicht verifizieren. Diese Funde sind nicht mehr vorhanden, oder es kann zumindest nicht festgestellt werden, ob irgendwelche Artefakte der Trichterbecherkultur von den Ausgrabungen stammen, die Nünning durchführte. 

Wie bei den meisten Megalithgräbern der Trichterbecherkultur, die überwiegend aus Granitfindlingen errichtet wurden, wurden die Megalithsteine im Laufe der Zeit häufig entnommen und als Baumaterial verwendet. Im Jahr 1748 wurde offenbar einer der Decksteine des Ganggrabes kontrolliert gesprengt. Diese Zerstörung der Düwelsteene wird in einem der Tagebücher von Nünning erwähnt. Johan Heinrich Cohausen beschrieb und beklagte diese Zerstörungspraxis in einem Brief an Jodocus Hermann Nünning (Schierhold und Stapel 2018: 6) und bezog sich dabei auf diese Sprengungen megalithischer Findlinge.


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Quellen und weiterführende Literatur: